Charlies Truhe Psychothriller Shot von J.P. Conrad

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Video Charlies Truhe

Wir liefen uns zufällig über den Weg. Ich hatte Charlie seit Jahren nicht mehr gesehen. Er lud mich zu sich ein, auf ein paar Drinks. Wir lachten und quatschten über die alten Zeiten. Es war ein angenehmer Abend. Bis Charlie mir diese alte Truhe zeigte.

Ich hätte besser nicht fragen sollen, was sich darin befand.

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Auszug aus Kapitel I.

»Cheers! Auf unser Wiedersehen!« Mein alter Studienkollege nahm über Eck in einem Sessel platz und auch ich hockte mich wieder aufs Sofa.

»Seit wann residierst du wieder in der Heimat?«, wollte ich wissen.

»Seit sechs Jahren.«

»Und hast du eine Praxis?«

»Ja, in der City.« Charlie beugte sich etwas vor. »Und du, was treibst du so?«

»Ich leite die Neurologie im Prince Albert«, antwortete ich und versuchte mich in Understatement. Ich war niemand, der gerne angab.

Charlie schaute beeindruckt, dann lachte er nickend. »Stimmt, die Nerven waren ja immer deine Passion gewesen.«

»Tja, und du wolltest immer gerne den Leuten in den Kopf schauen.«

»Ja. Also hatte ich die Wahl zwischen Neurochirurgie und Psychiatrie.«

»Du konntest doch nie Blut sehen!«, entgegnete ich.

»Eben. Also blieb mir nur der Seelendoktor. Auch, weil ich selbst ja so meine Problemchen hatte. Aber bereut habe ich es nie. Was ist mit dir?«

Ich hielt kurz mit dem Nippen am Whisky inne. »Gelegentlich«, raunte ich.

Mein Gegenüber zog eine Augenbraue hoch. »So?«

»Na ja, es ist manchmal schon sehr stressig. Es fordert alles von dir und dann kommen andere Dinge zu kurz.«

»Wie ...?«

»Die Beziehung.«

Er hob den Finger, als hätte ich ihm ein Stichwort gegeben. »Gutes Thema! Bist du liiert?«

»Verheiratet. Seit drei Jahren.«

»Mann oder Frau?«

Ich lächelte schräg. »Sie heißt Megan.«

Charlie warf einen flüchtigen Blick auf seine Gold glänzende Armbanduhr. Dann fragte er: »Was tut sie so?«

»Sie arbeitet bei Martins, dem Immobilienunternehmen. «

»Tatsächlich? Ich kenne Gregory Martins, habe schon oft für die Wohltätigkeitsgalas seiner Frau gespendet.«

»Tja, die Welt ist ein Dorf.«

Er schlug mir schwungvoll aufs Knie. »Zum Glück, sonst wären wir uns ja nicht über den Weg gelaufen.« Nachdem er sich wieder in seinem Sessel zurück gelehnt hatte, fragte er: »Habt ihr Kinder?«

Ich schüttelte den Kopf. »Hat noch Zeit.«

»Wie alt ist deine Angebetete denn?«, fragte Charlie.

Ich rollte mit den Augen. »War klar, dass das jetzt kommt. Sechsunddreißig.«

»Na, da tickt die biologische Uhr aber schon ordentlich laut, mein Lieber. Wo hängt es denn?« Er hielt sich, gespielt peinlich berührt die Hand vor den Mund. »Pardon, das war eine unbeabsichtigte Doppeldeutigkeit.«

Ich winkte ab. »Schon gut. Es ist meine Schuld, ich bin zu sehr mit meiner Arbeit verheiratet. Es passt einfach noch nicht.« Um von mir abzulenken, fragte ich: »Wie ist es mit dir? Hast du Frau und Kinder?«

»Ich bin geschieden. Gott sei Dank. Seit neun Jahren schon.« Er sah erneut auf die Uhr an seinem Handgelenk.

»Hast du noch einen Termin?« Es kam mir ein wenig so vor, als stünde er unter Zeitdruck.

»Nein, nein. Alles gut.«

»Und du bist jetzt Single?«, fragte ich dann.

Ein Grinsen. »Nein, nicht ganz. Es ... bahnt sich etwas an. Ist aber noch nicht spruchreif.«

»Oh, Schmetterlinge im Bauch, was?«

»Kann man sagen, ja.«

Das konnte ich gut nachempfinden. »Er oder sie?«, hakte ich provozierend nach.

»Die faszinierendste Frau, der ich je begegnet bin.«

»Klingt doch fantastisch!«

Er zeigte eine kritische Miene. »Ja, nur gibt es da noch einen Haken.«

»Oje. Sag nicht, sie ist ...?«

»Verheiratet, leider. Aber das, zum Glück, nur noch auf dem Papier. Wird sich bald alles regeln.«

Ich hielt mein Glas hoch. »Na, da trinke ich doch drauf!« Wir prosteten uns zu. Nachdem der letzte Schluck Scotch meine Kehle heruntergelaufen war, hielt Charlie sofort die Hand auf.

»Komm, das darf nicht zu lange leer sein, sonst setzt es Staub an!«

Ich gab ihm mein Glas und er sprang auf und eilte zur Bar. Während er, mir den Rücken zugewandt, einschenkte, ließ ich meinen Blick erneut durchs Zimmer schweifen. Und wieder blieb er an dem doch recht prominent platzierten, für diesen Raum unpassenden, Möbelstück hängen. »Was hat es mit der Truhe auf sich?«, fragte ich neugierig.

Charlie sah über seine Schulter und grinste. »Gut, dass du fragst.« Er kam, mit zwei frisch gefüllten Gläsern zurück, reichte mir eines davon und stellte sich dann hinter die Kiste. »Sie ist der eigentliche Grund, warum ich dich eingeladen habe.«

Ich hob eine Augenbraue. »So? Jetzt bin ich aber gespannt. Was ist da drin?« Alte Erinnerungsstücke aus unserer gemeinsamen Zeit an der Uni? Mehr fiel mir auf Anhieb nicht ein.

»Was würdest du sagen, wenn ich behaupte, dass in dieser Truhe jemand liegt.«

Ich stutzte. »Jemand? Du meinst, ein Mensch?«

»Na, ja, impliziert das Wort ›jemand‹ das nicht automatisch?«, kam die Gegenfrage.

Ich zuckte mit den Schultern und hatte plötzlich so ein merkwürdiges Ziehen in der Magengegend. »Schon möglich.«

»Ich meine, ginge es um ... eine Katze oder eine Packung Heftklammern, hätte ich ›etwas‹ gesagt.«

Als ich nur mit einem unverständigen Blick reagierte, fragte Charlie:

»Und?«

»Und was?«

»Wie lautet deine Antwort?«

Jetzt verstand ich. »Tja, ich würde wohl zunächst fragen, wer die Person in der Kiste ist.« Ich schluckte, als ich mir das massive Vorhängeschloss betrachtete. »Und warum sie darin eingeschlossen ist.«

Mein alter Freund hob den Zeigefinger. »Sehr gut!« Er stellte sein Glas auf dem Deckel der Truhe ab und kam zu mir. Langsam; Spannung aufbauend. Auf mich herab schauend, fragte er: »Was wäre, wenn ich dir sage, dass in dieser Truhe deine Frau liegt?«

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