In Vitro - Das Angst Experiment Thriller von J.P. Conrad

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Hinter einer heilen Fassade lauert oft ein tiefer Abgrund.

Sie wollen nur eine Nacht bei der lieben Tante in Yorkshire bleiben, doch der lästige Höflichkeitsbesuch wird für Jack und die schwangere Grace zum wahren Albtraum.

Warum warnt der Mann an der Tankstelle Jack vor Tante Theodora? Wer ist der schüchterne Adam, der ihnen die Tür öffnet? Und wieso lässt sich die Tante gar nicht blicken?

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Die Gute-Nacht-Geschichte

Patrick verspürte eine Traurigkeit, die er bisher nicht gekannt hatte. Sie war viel beklemmender und hatte nichts mit der ansonsten kindlichen Emotionalität eines Siebenjährigen zu tun. Eine erdrückende Schwere lastete seit beinahe einer Woche auf seinem kleinen Herzen; seit seine Mutter und ihn die schreckliche Nachricht vom Tod seines Vaters und seines Bruders erreicht hatte. Heute nun, am Tag ihrer Beerdigung, wurde Patrick mit dem Abschiednehmen der Verlust besonders vor Augen geführt und die Schwermut hatte ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Das lag auch daran, dass seine ansonsten immer starke, gefasst wirkende Mutter ihrer Trauer freien Lauf ließ. Niemals zuvor hatte er sie so sehr weinen gesehen. Selbst der Himmel vergoss seit drei Tagen ohne Unterlass seine Tränen, als wolle er damit sein Beileid bekunden.

Die allesamt in schwarz gekleideten Trauergäste standen, dicht gedrängt, unter einem großen Dach aus Regenschirmen um das offene Grab. Schwere Tropfen prasselten wie ein Trommelfeuer darauf nieder.

Patricks Mutter drückte fest seine vom frostigen Wind kalte Hand und er tat es ihr gleich. Sie beide hatten nun nur noch einander. Die Großeltern waren im vergangenen Jahr gestorben und weitere Verwandte hatten sie keine in dem kleinen nordirischen Küstendorf Glencolumbkille. Patricks Mutter hatte zwar eine Schwester, Aoife, aber sie lebte weit weg, in Cork. Und so spürte der Junge bereits jetzt, kurz nach dem Tod von Bruder und Vater, eine tiefe Leere und Einsamkeit, die seine Mutter nicht würde füllen können. Er liebte sie über alles und sie ihn sicher ebenso, aber sein großer Bruder war immer sein Vorbild und zugleich bester Freund gewesen, während sein Vater mit viel Fleiß, Güte und Strenge die Familie geformt und beschützt hatte. Wer würde sich jetzt um den Hof und das Weideland kümmern? Seine Mutter alleine konnte das niemals schaffen. Er hatte sie auch schon mit den Nachbarn darüber reden hören, dass sie wahrscheinlich ihren Grund und Boden verkaufen und als Magd bei einem anderen Hof würde arbeiten müssen. Alles stand nun im Zeichen der Veränderung, was dem Jungen große Angst bereitete.

Patrick war tief in seiner Gedankenwelt aus Kummer und Besorgnis versunken, als der Geistliche mit lauter Stimme den Regen zu übertönen versuchte. Er nahm dessen Worte kaum wahr, nur einzelne Fetzen, wie ›ein gottesfürchtiger Mensch‹, ›liebender Ehemann und Vater‹, ›fleißig und ehrlich‹. Ja, das alles war sein Vater Aaron gewesen und dennoch fand Patrick es merkwürdig, dies aus dem Munde eines Mannes zu hören, der ihn im Grunde nicht gekannt hatte. Lediglich einmal pro Woche, am Sonntag, wenn die Familie in die Kirche gegangen war und der Geistliche dort von der Kanzel seine Predigt gehalten hatte, waren sie sich begegnet. Ansonsten hatte sein Vater nur wenig mit anderen verkehrt; seine Familie und der Hof waren sein Ein und Alles gewesen.

Patricks von Tränen und Regen getrübter Blick haftete an dem goldglänzenden Kruzifix, das, an einer Kette hängend, auf der Brust des Pfarrers ruhte. Seit er denken konnte, hatte die Kirche und alles was damit zu tun hatte, auf Patrick eine große Faszination ausgeübt und ihn zugleich Ehrfurcht gelehrt. Er wusste, dass Glaube eine große Kraft war, welche die Menschen in ihrem Leben lenkte. Gott wachte über sie und rief sie, wenn ihre Zeit gekommen war, zu sich. Niemand sonst auf Erden hatte solche Macht. Und wem Gott wohlgesonnen war, den würde er belohnen und ihm ein erfülltes Leben schenken; wenn nicht auf Erden, dann zumindest später, im Himmel. Wann es so weit war, war jedoch sehr unterschiedlich. Patrick wusste von Menschen, die, wie seine Großeltern, in hohem Alter gestorben waren und von anderen, wie jetzt Vater und Bruder, die viel zu früh ihre Lieben verlassen mussten. Wenn er die Gelegenheit bekommen hätte, Gott auch nur eine Frage zu stellen, hätte Patrick von ihm wissen wollen, warum er sie so früh zu sich genommen hatte.

Der Pfarrer sprach sein ›Amen‹, das die Anwesenden mit gesenkten Köpfen murmelnd erwiderten. Anschließend wurden die beiden schmucklosen Särge von den vier kräftigsten Männern des Dorfes langsam in die Tiefe ihres gemeinsamen Grabes hinabgelassen. Ein Nachbar und guter Freund des Vaters spielte ›Nearer My God To Thee‹ auf seiner Fiedel.

Patrick beugte sich etwas zur Seite und reckte seinen Kopf zwischen den Schirmen gen Himmel. Er musste blinzeln, als ihm die schweren Tropfen ins Gesicht fielen. Die dunklen, mächtig und bedrohlich wirkenden Wolken kamen ihm vor, als würde der Herrgott selbst über dieser kleinen Gruppe von trauernden Menschen wachen, die von seinen Lieben Abschied nahmen.

Als Patricks Mutter sah, dass sein Gesicht vom Regen glänzte, wischte sie die Tropfen mit ihrem Handschuh weg. Dann zog sie ihn leicht mit sich, bis beide direkt vor dem quadratischen Loch im Boden standen. Der Junge wusste, dass sie jetzt etwas Erde auf die Särge werfen würden, denn es war nicht die erste Beerdigung, an der er teilnahm.

Schon bei seinem Großvater und auch der Großmutter war er dabei gewesen; sie waren, nur wenige Monate auseinander, im letzten Herbst und Winter gestorben. Aber damals war vieles anders gewesen. Ihr Tod hatte sich abgezeichnet und kurz, bevor sie gestorben waren, hatte es eine Totenwache gegeben. Das Haus war voller Menschen gewesen. Die seltsame Mischung aus Trauer und Fröhlichkeit hatte Patrick fasziniert. Die Leute hatten dem Tod den Schrecken genommen, indem sie Lieder sangen, Spiele spielten und sich unterhielten. Das Motto war stets ›Ein Gebet für die Toten, ein Lied für die Lebenden‹ gewesen. Keine Stille, keine Trauer, wie jetzt bei seinem Vater und Bruder. Die waren auch nicht zuhause, im Kreis der Familie gestorben, sondern weit weg, in Belfast. Sein Vater war einmal im Jahr dorthin gereist und diesmal war sein Bruder Thomas alt genug gewesen, um ihn zu begleiten. Patrick hatte seine Mutter gefragt, was sie dort taten, doch sie hatte ihm keine Antwort gegeben. Ob sie es nicht wollte oder einfach nicht konnte, wusste er nicht. Es war auch erst das zweite Jahr, dass Patrick die Reise des Vaters und die vorangegangenen Vorbereitungen bewusst mitbekommen hatte. ›Mein Sohn, wenn ich zurück bin, wird die Sonne wieder für uns scheinen‹, hatte der Vater Patrick voller Zuversicht erklärt. Und so war es gekommen. Sie hatten plötzlich mehr Geld, als es ihr Hof und die Schafzucht hätten erwirtschaften können. Es konnte endlich ein neuer Ofen gekauft und auch das bis dahin notdürftig geflickte Dach fachmännisch repariert werden. Die Mutter war sehr skeptisch gewesen und hatte etwas von einem ›Pakt mit dem Teufel‹ gesagt, aber Patrick hatte das nicht verstanden. Jetzt waren die beiden von ihrer Reise nicht mehr heimgekehrt und die Worte seiner Mutter hallten in Patricks Kopf wider.

Vor vier Tagen waren zwei Polizisten zu ihnen gekommen. Seine Mutter hatte Patrick nervös aus dem Zimmer geschickt, doch er hatte durch die Tür hören können, was die uniformierten Männer ihr sagten: Sein Vater und sein Bruder waren in der Nacht zuvor in ihrer Unterkunft von einem Feuer überrascht worden und darin umgekommen.

Als seine Mutter ihn mit der schrecklichen Nachricht konfrontiert hatte, war sie wider Erwarten nicht traurig gewesen, sondern außer sich vor Wut. Sie hatte Dinge gesagt, die er nicht verstanden hatte. ›Sünde! Die Sünde hat sie uns genommen!‹, hatte sie immer wieder gezetert und ›Wir leben in einem Haus, das aus Sünden erbaut worden ist!‹ Patrick hatte seine Mutter beruhigen wollen, aber es war ihm nicht gelungen. Und erst heute, als ihre Lieben zu Grabe getragen wurden, war die Wut der Mutter in Trauer umgeschlagen.

Nachdem alle Anwesenden den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen hatten, löste sich die Menschenmenge allmählich auf. Patrick und seine Mutter verweilten noch einen Moment, sich an den Händen haltend und mit gesenkten Köpfen, am Grab.

»Mach's gut, Papa. Mach's gut, Thomas«, flüsterte Patrick leise.

»Komm, lass uns nach Hause gehen. Solange wir es noch haben«, sagte seine Mutter dann und zog den Jungen sanft mit sich.

Patrick schluckte und traute sich nun erstmals, eines der Dinge auszusprechen, die ihm die ganze Zeit schon auf der Seele lasteten: »Müssen wir wegziehen?«

Seine Mutter, den Blick starr auf den Weg vor sich gerichtet, antwortete: »Darüber reden wir morgen. Ich muss erst ein paar Gespräche führen.«

Sie liefen zum Hof; er lag keine drei Minuten zu Fuß vom Friedhof entfernt. Nachdem sie die nassen Mäntel zum Trocknen am Kamin aufgehängt hatte, kochte seine Mutter Tee. Diesen tranken sie am Küchentisch, ohne ein Wort zu wechseln. Später, nachdem sie gemeinsam die Tiere verpflegt hatten, gab es Abendessen; Reste des Eintopfs, den die Nachbarin ihnen gekocht hatte.

Als es für Patrick an der Zeit war, ins Bett zu gehen, wusch er sich und zog sich seinen Pyjama an. Er tat das seit zwei Tagen ganz alleine; früher hatten ihm Thomas oder seine Mutter dabei geholfen. Doch sie hatte gesagt: »Du bist ab jetzt der Mann im Haus und ich muss dich bitten, schneller erwachsen zu werden.«

Patrick wollte ihr keinen zusätzlichen Kummer bereiten und war folgsam. Er legte sich ins Bett und betrachtete die Holzschnitzereien über seinem Kopf, die seine Schlafstatt zu einem kleinen Kunstwerk machten. Sein Großvater hatte sie angefertigt. Er hatte zeitlebens geschnitzt. Patrick konnte sich nicht erinnern, ihn je ohne sein Messer und ein Stück Holz in den Händen gesehen zu haben. Während seine Augen die Schönheit der geschwungenen Pflanzenranken und Blüten ergründeten, lauschte der Junge dem Regen, den der Wind gegen das Fenster peitschte. Aus der Wohnstube drang das Knacken des Holzes im Kamin an sein Ohr. Seine Mutter kam, ihre Schürze abstreifend, zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

»Erzählst du mir noch eine Geschichte, damit ich einschlafen kann?«

Sie sah ihn an und er erkannte die Erschöpfung in ihren Augen. Dennoch lächelte sie und antwortete:

»Na gut.« Sie zog sich einen Stuhl heran und hockte sich neben sein Bett.

»Bitte die vom Ritterssohn!«, bat Patrick. Das war seine Lieblingsgeschichte; er hatte sie inzwischen bestimmt schon hundertmal gehört. Sie seufzte leise und begann nun mit ihrer sanften Stimme, die ihm immer ein besonderes Gefühl der Geborgenheit gab, zu erzählen.

»Es war einmal ein Ritterssohn. Er war fünf Jahre alt und lebte mit seiner Familie in einer Burg. Er hatte vier Geschwister; drei ältere Brüder und eine jüngere Schwester. Seine Mutter war bereits gestorben und so kümmerten sich seine großen Brüder um ihn und er sich um seine kleine Schwester. Es herrschte Frieden und daher verdiente der Vater das Brot für die Familie auf dem Felde.

Doch es zog ein Sturm heran. Am Hofe und im Dorf, überall munkelte man, dass es Krieg geben würde. Der kleine Ritterssohn sagte seinem Vater, dass er Angst hätte. Doch der Vater antwortete ihm, dass es keinen Grund gäbe, Angst zu haben. Ein Ritter dürfte keine Furcht zeigen. Der Sohn sagte, er wäre kein Ritter und wolle auch nie einer werden. Das enttäuschte den Vater sehr. Er fragte: ›Willst du nicht für dein Land und deine Familie kämpfen?‹ Doch der Sohn antwortete ihm: ›Ich will nicht kämpfen müssen. Niemand soll kämpfen müssen. Im letzten Krieg sind so viele Menschen gestorben, das ist falsch.‹ Der Vater pflichtete ihm bei. Natürlich war es falsch, aber es lag in der Natur des Menschen, immer das bekommen zu wollen, was andere hatten und es sich dann mit Gewalt zu nehmen. Das machte den Ritterssohn traurig. Er fragte: ›Gibt es denn gar keinen anderen Weg?‹ Der Vater antwortete ihm nicht gleich.

Es vergingen drei Tage und Nächte, bis der Ritter seinen Sohn zur Seite nahm und ihm sagte: ›Ein Mensch kann nur dann in Frieden leben, wenn in seiner Welt keine anderen Menschen sind, außer ihm.‹ Damit hatte der Ritterssohn etwas, worüber er nachdenken konnte. Und das tat er. Noch in der gleichen Nacht schnürte er sein Bündel mit einem halben Laib Brot, ein paar Äpfeln und einem Messer. Er verließ die Burg und seine Familie für immer und ward nie mehr gesehen.

Es folgten zwei lange Kriege, in deren Verlauf nicht nur die Burg und das Dorf zerstört worden waren, sondern dem auch alle Menschen, die dort lebten, zum Opfer gefallen waren. Die Familie des Jungen gab es nicht mehr.

Viele Jahre später fanden ein paar Holzfäller den Jungen im Wald, einen halben Tagesmarsch von der Ruine der Burg entfernt, in einer verlassenen Bärenhöhle. Er war zu einem stattlichen Mann herangereift. Die Jagd und der Kampf mit den Elementen hatten ihn schnell und stark werden lassen. Und er war reinen Herzens, hatte er doch nie auch nur einen bösen Gedanken gehabt. Die Holzfäller, verwundert über ihren Fund, fragten den Mann: ›Wie habt ihr so lange, ganz alleine, ohne eine Menschenseele überleben können?‹ Der Mann antwortete ihnen: ›Seht ihr die zerstörten Mauern dort oben auf dem Hügel? Das war mein Zuhause! Und seht ihr den Flecken schwarzer Erde zu seinen Füßen? Das war das Dorf mit den Menschen, die ich einst kannte. Sie alle hat der Krieg geholt. Nur ich bin übrig geblieben, weil ich auf das gehört habe, was mir mein Vater einst gesagt hat: Ein Mensch kann nur dann in Frieden leben, wenn in seiner Welt keine anderen Menschen sind, außer ihm selbst.«

»So, und jetzt versuch bitte, zu schlafen!« Die Mutter strich Patrick sanft durch sein rotbraunes Haar und über die Wange. »Das war ein schlimmer Tag«, resümierte sie müde und mit kaum unterdrückter Verbitterung. »Aber morgen beginnt ein neuer.« Sie sah gedankenversunken zum Fenster, hinter dem nach wie vor ein heftiges Unwetter tobte. »Und auf Regen folgt Sonnenschein, heißt es doch.«

Patrick hatte das Gefühl, dass seine Mutter ihren eigenen Worten kein Vertrauen schenkte. Das war neu für ihn und machte ihm Angst; wie so vieles seit dem schrecklichen Ereignis.

»Ich liebe dich«, sagte sie, stand auf und stellte den Stuhl in seine Ecke zurück. Patricks Kopf sank auf das Kissen. Er schloss die Augen und hörte noch, wie sie die Kammer verließ und die Tür hinter sich zuzog.

In der Nacht holte ein Geräusch Patrick aus seinem unruhigen Schlaf. Mit einer Mischung aus Benommenheit und Desorientierung setzte er sich in seinem schmalen Bett auf und rieb sich die Augen. Dabei vernahm er das Prasseln der Regentropfen gegen das Fenster; das Unwetter war noch immer nicht vorüber. Mit verschlafenem Blick schaute er sich um. Die kleine Schlafstube war vom Licht des Vollmondes, das sich seinen Weg durch die Wolken und das Fenster bahnte, in ein dunkles Blau gehüllt. Einzig der schmale Lichtschein, der sich durch den Schlitz unter der Tür trapezförmig auf den Boden legte, hatte eine warme Farbe. Er wurde plötzlich von einem Schatten durchbrochen. Patrick vernahm hektische Schritte auf den knarrenden Dielen. Gerade, als er sich fragte, was ihn geweckt hatte, hörte der Junge einen Schmerzensschrei. Er war eindeutig von seiner Mutter gekommen.

Sofort kletterte Patrick aus dem Bett und lief zur Tür. Er hatte die Klinke schon in der Hand, als er eine ihm fremde, männliche Stimme vernahm. Mit bis zum Hals schlagendem Herzen schaute der Junge durch das Schlüsselloch. Durch die Beine des Esstisches sah er seine Mutter vor dem Kamin am Boden liegen; sie hielt sich eine Hand an ihr Gesicht. Neben ihr erkannte er den Kasten mit ihrem Handarbeitszeug; er war umgekippt und die Häkelnadeln sowie mehrere Wollknäuel hatten sich auf den Dielen verteilt. Zwei Männer, beide in schwarz gekleidet und mit Kapuzen über ihren Köpfen, umkreisten Patricks Mutter, wie Raubtiere ihre Beute.

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