Die Beichtkammer Thriller Shot von J.P. Conrad
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Drei sich völlig fremde Personen - zwei Männer und ein sechzehnjähriges Mädchen - wachen gefangen in einem düsteren Kellerraum auf; ohne Erinnerung daran, wie sie dorthin gekommen sind.
Während sie über die Hintergründe ihrer Entführung spekulieren und ihre Flucht immer unwahrscheinlicher wird, werden die Spannungen zwischen ihnen von Minute zu Minute größer. Nach und nach offenbaren die drei ihre unmenschliche Seite ...
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Kapitel 1
Es war ein mir vertrauter Geruch, den ich als allererstes, noch bevor ich die Augen öffnete, wahrnahm. Er weckte Kindheitserinnerungen. An das Haus meiner Großeltern; genauer gesagt an ihren Keller. Es war ein altes Haus gewesen, das noch vor dem ersten Weltkrieg gebaut worden war. Und es hatte auf dem Land gestanden. Anders als heute, hatte man damals nur selten komfortabel ausgebaute und vor allem trockene Räumlichkeiten unter seinem Haus gehabt. Und auch meine Großeltern hatten nur einen einfach gemauerten Keller mit niedriger Decke und unebenem Boden gehabt, in dem sie Kartoffeln, Konserven, Eingekochtes und das Bier meines Großvaters gelagert hatten. Es hatte dort stets muffig und nach Feuchtigkeit gerochen. Genau wie hier.
Ich öffnete meine Augen. Ich wusste weder, wo ich mich befand, noch, wie ich hierhergekommen war. Auch hatte ich nur noch eine blasse Erinnerung daran, wo ich zuvor meine Augen geschlossen hatte. Alles, was ich wusste, war, dass ich geschlafen hatte. Es war dieses Gefühl wie nach einem zu langen Mittagsschlaf, wodurch man den Rest des Tages diese unangenehme Trägheit spürt.
Ich saß auf dem Boden eines fensterlosen Raums. Die Wände rundherum bestanden aus Backsteinen in verschiedenen roten und braunen Schattierungen; sie wirkten alt und schienen schon so manche feuchte Periode überdauert zu haben. Das einzige Licht kam von einer Glühbirne, die schmucklos an einem Kabel von der Decke hing. Sie konnte nicht mehr als 20 Watt haben, denn sie schaffte es kaum, ihr Licht bis in die Ecken zu werfen. Der Boden, auf dem ich hockte, fasste sich leicht lehmig und klamm an.
Es gab eine Tür; sie befand sich auf der mir gegenüber liegenden Seite. Sie war aus mit Rostgrundierung unfachmännisch und mit wilden Pinselbewegungen gestrichenem Metall.
Ich war nicht alleine im Raum: An der linken Wand hockte ein Mann auf dem Boden. Ich schätzte ihn auf Anfang bis Mitte vierzig. Er trug eine dunkelblaue Jeans, ein lindgrünes Hemd und ausgelatschte weiße Turnschuhe. Sein Gesicht war schmal, fast ausgemergelt. Er hatte ein ausgeprägt kantiges Kinn und trug einen Dreitagebart. Der Mann knetete abwechselnd seine Finger, wodurch mehrfach das Geräusch knackender Knochen zu hören war.
Ihm gegenüber saß ein Mädchen, das ich anhand ihrer Klamotten ins Teenageralter einordnete: Sie trug einen Jeansrock, schwarze Strumpfhosen mit Blütenblattmuster und ein schwarzes Rollkragen-Top. Das Mädchen hatte das Gesicht im Schoß vergraben; ich konnte nur einen dunklen Haarschopf erkennen.
Ohne bisher auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt zu haben, war mir eines direkt klar: Wir drei waren nicht freiwillig hier.